LFU:online

Universität Mozarteum Salzburg Universität Mozarteum Salzburg

Mag.art. Angelika Wolf-Jungreithmeyer Mag.art. Angelika Wolf-Jungreithmeyer

922272

111278
(Universität Mozarteum Salzburg)

KG Tanz und Bewegung 3 (nur für Studierende Innsbruck)

KG 1

Deutsch

Die Studierenden verfügen über Kenntnisse von Bewegungsprinzipien und Schrittarten verschiedener Tanzstile auf der Grundlage praktischer Exploration und können kurze Bewegungssequenzen durch bewusste Integration der kennengelernten Ganzkörperverbindungen des ersten Moduls tanzen. Die Studierenden vertiefen ihr Wissen über die gemeinsamen Parameter von Musik und Bewegung durch fortschreitende Bewegungspraxis und Bewegungsanalyse. Auf der Basis von Eigenerfahrung im LV-Prozess entwickeln die Studierenden methodische Kompetenzen in der Formulierung von Aufgabenstellungen, welche die Wahrnehmungs-, Kommunikation-, Improvisations- und Gestaltungsfähigkeiten der Schüler bezogen auf den Dialog von Musik und Bewegung/Tanz anregt. Die Studierenden erkennen in der musikalisch-tänzerischen Praxis eine ganzheitliche Arbeitsweise, welche in der Anregung aller psychischen Funktionen den persönlichen Ausdruck des Einzelnen in der Auseinandersetzung mit Außenwelt-Stimuli verfeinert.

„Can you See the Feel?“ Consider the question, when one listens to a piece of music with eyes closed, what is the dance they see? So, in our exploration we ask, when one closes their ears and watches a dance, what is the music they hear? Can they see the feel? (Patrick Ware, Music teacher and choreographer) Wir gehen in dieser LV verschiedenen Musikgenres bewegend und tanzend auf die Spur, indem wir eine Verkörperung der Musik durch das Erkennen ihrer inneren Bewegung anstreben. Wir erproben Bewegungsprinzipien, Schrittarten, lernen Bewegungssequenzen verschiedener musikalisch geprägter Tanzstile; wir finden unseren individuellen spontanen Bewegungsausdruck, improvisieren und gestalten im Partner- und Gruppenkontext. Folgende Fragen werden uns beschäftigen: Was ist eine stilungebundene Tanztechnik? Kenne ich meinen persönlichen Bewegungs- und Tanzstil? Zu welcher Musik tanze ich gerne? Frei oder strukturiert? Warum? Wie könnte ich meinen Stil herausfordern, um noch klarer meine Persönlichkeit darin zu verkörpern (mein „Feel“ zu „meiner Musik“)? Was heißt „neben der Musik tanzen“ im Gegensatz zu „in der Musik tanzen?“ Was heißt Interpretation im Tanz (ausgehend von meiner Erfahrung auf dem Instrument)? Was erspüren wir im Tanzen, wenn wir eine gelernte Hip-Hop-Choreographie zu Barockmusik tanzen? Die LV ist angeregt durch 2 aktuelle Tanz-Performances, die für die Schulpraxis sehr bereichernd sein können: Die Performance „Message in the Bottle“ der HipHop-Kompanie „Zoonation“ aus London vereint Hip-Hop-Tanzstil und Musik des Popmusiker Sting zu einer berührenden Geschichte einer Flüchtlingsfamilie aus Syrien. Die Tanzproduktion „Dancing Madness“ der Festwochen der Alten Musik (Innsbruck) widmet sich dem Thema der Verrücktheit in der Fusion von zeitgenössischen Tanzstilen zu Barockmusik. Im Kontext der Schulpraxis setzt sich die LV zum Ziel, einseitigen Hörtrends von Schülern entgegenzuwirken, indem Wege vorgeschlagen werden, Musik in ihrer Vielfalt als Leib-Erfahrung ganzheitlich zu erleben. Auf diese Weise verbindet sich musikalisches Wissen mit der individuellen Persönlichkeit, die sich im bewegt-tanzenden Tun entfaltet: Kate Price (Zoonation) schreibt über ihren choreographischen Prozess: „I don’t like empty steps, so this process ensures each step and movement that the performer makes has intention and purpose.“ Auch unseren Schülern sollen Möglichkeiten geboten werden, keine „leeren“ Schritte bloß nachzutanzen, sondern - angeregt durch interessante Aufgabenstellungen - ihren persönlichen Ausdruck darin zu entdecken.

Die Studierenden erhalten Vorbereitungsaufgaben für den Unterricht in der LV und bearbeiten Aufgabenstellungen, die aus dem Unterrichtsprozess hervorgehen und einen Transfer in die konkrete Schulpraxis darstellen.

prüfungsimmanent

Leanore Ickstadt: Dancing Heads. A hand- and footbook for creative/contemporary dance with children and young people. (iUniverse), Lincoln 2007 Rudolf Laban: Modern Educational Dance. MacDonald and Evans 1975 (der moderne Ausdruckstanz) Eric Franklin: Hundert Ideen für Beweglichkeit. Ideokinese Verlag 2003 Carol-Lynne Moore: Meaning in Motion: Introducing Laban Movement Analysis. (MoveScape Centre) Denver 2014 Barthel, Gitta/Hans-Gerd Artus): Vom Tanz zur Choreographie. Gestaltungsprozesse in der Tanzpädagogik, Oberhausen: Athena 2007 Barthel, Gitta: Choreografische Praxis, Vermittlung in Tanzkunst und Kultureller Bildung transcript Verlag 2017 Corinna, Vogel: Tanz in der Grundschule: Geschichte - Begründungen - Konzepte (Forum Musikpädagogik), Wißner-Verlag 2010 Glass, Lucia/ Janzen, Marlene: MALU – Kinder in Bewegung. Bewegung zwischen Tanz und Lernen. In: Bischof, Margrit, Lampert Friederike (Hg.) (2020): Sinn und Sinne im Tanz. Perspektiven aus Kunst und Wissenschaft, transcript Verlag, Bielefeld, 2020, S.223-230. Gabriele Klein: Choreographischer Baukasten. Das Buch. Transcript, 2015