LFU:online

Die Studierenden verfügen über ein fundiertes Wissen über die wichtigsten Strömungen der politikwissenschaftlichen Geschlechterforschung und können die Kategorie Geschlecht/Gender in Interdependenz mit anderen Kategorien – wie Ethnizität, Klasse, Sexualität – unter Berücksichtigung ihrer historischen Gewachsenheit sowie ihrem Veränderungspotential analysieren. Die Studierenden sind fähig, sowohl politische Theorien unterschiedlicher Reichweite als auch – 4 – empirische Forschung in Hinblick auf deren explizite und implizite Geschlechternormen kritisch zu hinterfragen. Sie können politische Strategien der Geschlechterpolitik auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene differenziert und eigenständig beurteilen.

Das Seminar befasst sich mit gegenwärtigen Phänomenen von Rechtspopulismus und autoritärer Tendenzen und fragt nach Bedeutung und strategischem Einsatz von Geschlecht in rechtspopulistischen Parteien. Aus einer Geschlechterperspektive kann Rechtspopulismus auf vielfältige Weise untersucht und kritisch befragt werden: zunächst auf Ebene der Politiker:innen, indem deren Genderperformanz unter die Lupe genommen wird z.B. mit Blick auf die Inszenierung politischer Männlichkeit(en) auch weiblicher Akteurinnen. Sodann auf Ebene ihrer Forderungen und Politikinhalte, wenn beispielsweise der Schutz von Frauen vor sexueller Gewalt gefordert wird, die Bedrohung aber ausschließlich bei den (muslimischen) Anderen gesehen wird. Dabei gilt es Prozesse des „Othering“ zu erkennen und nach dem femonationalistischen Einsatz von Geschlechterthemen im politischen Diskurs zu fragen. Schließlich kann mit Blick auf Wähler:innen nach den ideologischen und materiellen Kontexten gefragt werden, die sie für rechtspopulistische Identitäts- und Affektpolitik empfänglich machen. Diese zeigen schließlich einen möglichen Wandel politischer Kultur oder des hegemonialen Demokratieverständnisses an. Im Seminar wollen wir einige dieser Zusammenhänge von Geschlecht und Populismus anhand ausgewählter Themen wie Migration, Frauen* in rechten Parteien, Anti-Gender Mobilisierung oder maskulinistische Identitätspolitik im Hinblick auf aktuelle Gefährdungen der Demokratie untersuchen.

Textlektüren, Diskussion, Präsentation, schriftliche Arbeiten

Müngliche und schriftliche Beiträge

Wird im Seminar bekanntgegeben.

keine