LFU:online

Die Studierenden erwerben Kenntnisse einer Rand- oder Kontaktsprache bis zu einem Grad, der die Lektüre leichter Texte ermöglicht. Sie schärfen ihr logisches Denken, vertiefen ihr Verständnis der eigenen Sprache und erweitern ihr Empfinden für fremde Ausdrucksweisen durch die Auseinandersetzung mit den Strukturen und Ausdrucksweisen der fremden Sprache.

Die VU bietet eine Einführung in die aramäische Sprache von den ältesten Denkmälern bis zum Aramäischen der Zeitenwende (1000 v.Chr. – 100 n.Chr.). ramäisch ist eine nordwest-semitische Sprache, wie Hebräisch, Ugaritisch oder Phönizisch und gehört der afro-asiatischen Sprachfamilie an. Die aramäische Sprache hat einen besonderen Stellenwert unter den semitischen Sprachen, denn sie weist eine mehr als dreitausendjährige, ununterbrochene Geschichte auf und ist heute noch eine von Minderheiten gesprochene Sprache in Syrien, Türkei, Iran und Irak . Aramäisch diente Assyrern und Israeliten ab dem 8. Jh. als Diplomatensprache und ist auf vielen Bilinguen attestiert. Mitte des 6. Jh. v.Chr. wurde Aramäisch zur allgemeinen Verkehrs- und Kommunikationssprache des ganzen Orients von Ägypten bis Indien (wie heute das Englische). Sie war auch die Muttersprache Jesu. Erst die muslimische Eroberung verdrängte seinen weitverbreiteten Gebrauch. Für Semitisten, Biblisten und Altorientalisten ist sie eine unumgängliche Sprache.Anmerkung: Die Kenntnis oder selbständige Aneignung des hebräischen/ aramäischen Alphabets ist von Vorteil. Die Grammatik wird anhand von Inschriften und aramäischen Bilinguen, der Papyri der jüdischen Gemeinde von Elephantine und dem Ahikarroman, Qumrantexten und dem Bibel-Aramäischen erlernt.

Vortrag unterstützt durch PowerPoint Präsentationen und eigenen Unterlagen.

Schriftlich.

 Eine vollständige Literaturliste wird zu Beginn der UE verteilt. Zur Auswahl:

* Franz Rosenthal, A Grammar of Biblical Aramaic, Wiesbaden 2006
* Daniel Nicolae / Josef Tropper, Biblisch-Aramäisch kompakt. Lehrbuch mit Übungstexten, Glossar und Paradigmensammlung (HESED 2), Kamen 2010
* Wilhelm Gesenius, Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament, hg. v. H. Donner, Berlin / Heidelberg¹⁸2010
* Ursula Schattner-Rieser, L’araméen, in: E. Bonvini et al., Dictionnaires des Langues, Paris 2011

Siehe Anmerkung oben. Ist aber kein zwingendes Muss.

Kenntnisse zumindest einer semitischen Sprache von Vorteil.