608125 SE Neuere deutsche Sprache (Gr. B): Unde venis? Unser Wortschatz aus etymologischer Perspektive

Wintersemester 2024/2025 | Stand: 14.05.2024 LV auf Merkliste setzen
608125
SE Neuere deutsche Sprache (Gr. B): Unde venis? Unser Wortschatz aus etymologischer Perspektive
SE 2
5
wöch.
semestral
Deutsch

Fertigkeit zur Aufarbeitung und kritischen Reflexion des Forschungsstands bezogen auf ein ausgewähltes Thema; Kompetenz in der Anwendung dieses Wissens auf eine konkrete linguistische Fragestellung; Versiertheit in der Analyse von Texten und Äußerungen unter verschiedenen sprachwissenschaftlichen Perspektiven; Fertigkeit zur Abfassung einer schlüssigen, wissenschaftlichen Normen entsprechenden Darstellung der erzielten Ergebnisse im Rahmen einer Seminararbeit.

Das griechische Wort étymos bedeutet ‚wahr, wahrhaftig‘. Indem wir erklären, woher ein Wort kommt, welchen Weg es lautlich und semantisch genommen hat, betreiben wir Etymologie. Wir beschreiben also seinen „wahren“ Hintergrund, besser gesagt: die ursprüngliche Vorstellung, die man bei der Bezeichnung eines Objektes oder Sachverhalts mit ebendiesem verband.

Das kann zu ungeahnten Aha-Erlebnissen führen: Das, was wir beispielsweise heute unter dem Wort blöd verstehen, lautete im Althochdeutschen noch blōdi und bedeutete ‚träge, furchtsam, körperlich schwach‘. Dabei konservieren unsere Dialekte oft ältere Lautstände und/oder Bedeutungen. So kennt man etwa in manchen Regionen Tirols noch das Wort blead. Damit meint man nicht nur ‚blöde‘, sondern auch ‚geschwächt, geschmacklos, langweilig‘. Dass es dabei gelegentlich zu Umdeutungen, so genannten Volksetymologien, kommt, weil das Wort opak geworden ist, zeigt etwa das dialektale Beispiel Wei(n)falter für ‚Schmetterling‘, das, weil es auf mittelhochdeutsch vîvalter zurückgeht, zuerst einmal Feifalter gelautet hat. Nachdem man Fei- nicht mehr verstand, wurde es zu Wei(n)- umgedeutet.

Wir werden uns also im Seminar auf eine Reise in die Vergangenheit der deutschen Sprache und unserer Dialekte begeben und dabei nicht nur lautgeschichtliche und semantische Aspekte und Prozesse beleuchten, sondern auch kultur- und mentalitätsgeschichtliche. Im Vordergrund steht aber der anwendungsbezogene Erwerb grundlegender lautgeschichtlicher Kenntnisse vom Althochdeutschen über das Mittelhochdeutsche bis zum Neuhochdeutschen.

Vortrag, (vorbereitende) Lektüre und Diskussion von Forschungsliteratur, Datensitzungen

Mitarbeit, Arbeitsaufträge, moderierte Datensitzungen, Seminararbeit

Wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben

Siehe Curriculum

siehe Termine
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Gruppe 0
Datum Uhrzeit Ort
Mi 02.10.2024
10.15 - 11.45 40832 SR 40832 SR Barrierefrei
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Mi 23.10.2024
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Mi 20.11.2024
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Mi 27.11.2024
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Mi 04.12.2024
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Mi 11.12.2024
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Kathrein Y.