LFU:online

Am Beispiel repräsentativer Autor*innen und Texten sollen die Studierenden literatur- und kulturgeschichtliche Zusammenhänge der Epoche des Expressionismus erkennen. Ein methodisch reflektiertes interpretieren von ausgewählten Gedichten soll dazu befähigen, jene in einen gesamtgesellschaftlichen historischen Zusammenhang (z.B. antibürgerliche Haltung, moderne Ästhetik, etc.) zu setzen und dadurch selbstständig einzuordnen, wodurch sich die Lyrik des Expressionismus erkennen lässt. Kanonisierungsprozesse sollen dabei veranschaulicht und kritisch hinterfragt werden. Die Interpretation der Texte wird dabei nach literaturwissenschaftlichen Normen vorgenommen.

Der Expressionismus polarisiert wie kaum eine andere "Epochenbezeichnung" der Moderne. Er steht für Aufbruch, Idee (und Ideologie) und Innovation. Man versuchte sich explizit von ästhetischen Normen abzuheben, indem ein Fokus auf unbürgerlich-hässliches gelegt wurde. Zeitgleich subsummiert der Begriff unterschiedlichste Stile und Autor*innen sowie deren politischen und gesellschaftlichen Aussagen und Entwicklungen. Dieses Sammelbecken von heterogenem ästhetischen Ausdruck scheint undurchsichtig. Eindeutigkeit kann und soll nicht erreicht werden.

Die Lyrik ist eine der essentiellen Gattungen dieses Ausdrucks, weshalb in diesem Proseminar anhand ausgewählter und von den Studierenden wählbarer Texte die Vielfalt einer Strömung aufgefächert werden soll.

Gemeinsam sollen Gedichte diskutiert, die "Theorie des Expressionismus" besprochen und differenziertes Interpretieren geübt werden.

Dadurch sollen die Studierenden ein Gefühl für unterschiedliche Perspektiven, Stile und Lesarten bekommen und einen möglichst breiten Begriff der Lyrik des Expressionismus erhalten.

Die zu lesende Literatur wird in der ersten Sitzung besprochen.

Als prinzipielle Grundlage soll die Anthologie "Menschheitsdämmerung", herausgegeben von Kurt Pinthus (1920) dienen.

Kurzvorträge der LV-Leiterin, Textanalyse und Diskussion auf Basis der vorbereiteten Lektüren und Impulsreferate

Vorbereitung, Mitarbeit (Lektüre der Texte!)
Impulsreferate und Diskussionsbeiträge
Überprüfung der Textkenntnis
Proseminararbeit (ca. 12 Seiten)

Kurt Pinthus (Hrsg.) - Menschheitsdämmerung

Die genauen Texte werden in der ersten Sitzung besprochen.

Siehe Curriculum