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Ziel der Veranstaltung ist es, die verschiedenen Formen gegenkulturellen Schaffens in Literatur, Film, Musik und Kunst gegenüberzustellen und zu vergleichen. Es gilt, die Beziehung und Verwobenheit dieser Werke mit den sozialen und politischen Bewegungen der amerikanischen Nachkriegszeit herauszuarbeiten.

Schwerpunkt dieses Seminar soll das gegenkulturelle künstlerische Schaffen im Amerika der 1950er und 1960er Jahre sein. Während dieser Zeit vertrat man in Kreisen der sogenannten counterculture bewusst anti-bürgerliche Werte und forderte die sozialen und kulturellen Normen heraus, die für die Jahre des amerikanischen Wirtschaftsbooms nach dem Zweiten Weltkrieg bestimmend gewesen waren. Ursprung des gegenkulturellen Aufbegehrens war die gefühlte Entfremdung unter den geburtenstarken Jahrgängen der Nachkriegszeit: Die baby boomers konnten und wollten sich nicht mehr mit den Leitideen des American Dreams identifizieren und wiesen die vorherrschenden Einstellungen zu Sexualität, Frauenrechten und Autoritäten konsequent zurück. Dabei entwickelte sich die Gegenkultur zeitgleich und zusammen mit anderen sozialen Bewegungen, die sich ebenfalls einen allgemeinen Richtungswechsel in der amerikanischen Gesellschaft auf die Fahnen geschrieben hatten, so etwa die Bürgerrechtsbewegung, die Friedensbewegung gegen den Vietnamkrieg oder die zweite Welle der Frauenbewegung. Der Gegenkultur wohnte also durchaus auch ein politisches Moment inne. Im Kurs werden gegenkulturelle Arbeiten aus Literatur, Film, Musik und Kunst berücksichtigt – von den Schriften der Beat Generation über Werke des abstrakten Expressionismus bis hin zu Rock ’n’ Roll, psychodelischer Musik und Pop Art. Obwohl die US-amerikanische Gegenkultur in der Vergangenheit oft allein am Beispiel weißer Männer verhandelt wurde (Jack Kerouac, Bob Dylan oder Jackson Pollock, um nur einige zu nennen), widmet sich dieses Seminar auch gegenkulturellen Kunstschaffenden aus marginalisierten oder bisher unberücksichtigten Gruppen, wie etwa Mitgliedern des Black Arts Movement oder den wenig beachteten Frauen aus den Reihen der Beat-Autoren. Auch die komplexe und bisweilen überraschend enge Beziehung zwischen Gegenkultur und Kapitalismus bzw. Massenkultur soll diskutiert werden.

Input der Lehrveranstaltungsleiterin / des Lehrveranstaltungsleiters, wöchentliche Pflichtlektüre bzw. -viewings, Studierendenreferate, Gruppendiskussionen.

Aktive Mitarbeit, Studierendenreferate, Kurzessays und/oder Proseminararbeit.

Soweit möglich bzw. vertretbar werden Kursmaterialien und ausgewählte Primär- und Sekundärwerke auf OLAT zur Verfügung gestellt.

BA (612): positiv absolviertes Pflichtmodul 14
BA Lehramt (457): positiv absolviertes Pflichtmodul 16

Studierenden des BA Lehramt (457) wird die vorherige Absolvierung der VU Introduction to American Cultures dringend empfohlen.