LFU:online

Die TeilnehmerInnen des PS gewinnen einen Einblick in Theorie, Methoden und Bereiche der aktuellen Medienlinguistik und machen dann auf Basis des erlernten Instrumentariums selbst eine Analyse eines ausgewählten Beispiels - die Ergebnisse werden in Form eines Posters vorgestellt und gemeinsam kritisch besprochen. Die erworbenen Kenntnisse werden in Form von kleinen Aufgaben, Lektüre-Fragen und einem schriftlichen Endtest überprüft.

Medienlinguistik - eine moderne Subdisziplin der Angewandten Sprachwissenschaft - beschäftigt sich mit den medial vermittelten Kommunikationsformen, d.h. es geht um die vom jeweiligen Medium bestimmte Textualität, um die Identifizierung von entsprechenden Texthandlungen, -strategien und -funktionen sowie um die Beschreibung der dazu verwendeten Darstellungsformen: diese umfassen je nach Medium oder Medienverbund (Massenemdien, Social Media, etc.) Phänomene der Mündlichkeit und Schriftlichkeit, sie sind analog und digital und verbinden Sprachcode und Bildcode zu gezielt gestalteten, multimodalen Gesamtprodukten. Mediensprache ist daher eine komplexe Varietät, die unter den verschiedensten Gesichtspunkten beschrieben und anhand von ausgewählten Beispielen medialer Textsorten näher untersucht werden kann.

In den ersten PS-Einheiten werden die wichtigsten Theorien, Fakten und Themen der Medienlinguistik gemeinsam erarbeitet. Im Anschluss daran wenden die TeilnehmerInnen die Kenntnisse auf eigene Analysen von Medientexten an: Um eine thematische Homogenität zu gewährleisten, ist die Beschränkung auf eine bestimmte Textsorte empfehlenswert. Dafür eigent sich Werbetextualität am besten -  Werbung - ein Lieblingskind linguistischer Forschung - besteht aus einer multimedial vernetzten, multimodal erzeugten Text-Welt, die zu promotionalen Zwecken quer durch alle Medien erscheint und alle zur Verfügung stehenden Bild- und Sprachcodes strategisch einsetzt und rhetorisch miteinander verbindet.

Nachdem Medienlinguistik eine erweiterte Textlinguistik ist, werden textlinguistische und diskursanalytische Methoden erlernt und dann auf die ausgewählte Kommunikationsform im PS angewendet.

Erstellung eines wissenschaftlichen Posters, Präsentation nach Termin; Mitarbeit durch Lektüre und Aufgaben;  Abschlussprüfung (schriftlich oder mündlich nach Übereinkunft)

Sehr studentenfreundliche Basisbücher sind:

Schmitz, Ulrich (2015): Einführung in die Medienlinguistik. Darmstadt: WBG.

Schmitz, Ulrich (2004): Sprache in modernen Medien. Einführung in Tatsachen und Theorien, Themen und Thesen. Berlin: Schmidt.

Zur Erweiterung auf die digitalen und online-Medien soll selbst recherchiert werden. Einschlägige Beiträge (für alle Sprachen) finden sich in:

Bedijs, K./Maaß, C. (eds.) (2017): Manual  of Romance Languages in the Media. Berlin, de Gruyter.

Inskription im ersten Studienabschnitt (Baccalaureatsstudium: Sprach- und/oder Medienwissenschaft)

Da das PS von Studierenden aller Philologien bzw. Sprachstudien besucht werden kann, wird es in deutscher Sprache abgehalten. Untersuchungsobjekt können aber alle Sprachkulturen sein, die eigenen Analysen können - je nach Studienrichtung - jede Sprache betreffen; Vergleiche mehrerer Sprachen sind willkommen.