LFU:online

Mithilfe einer breiten Vielfalt möglichst unterschiedlicher Kompositionen aus verschiedenen Epochen werden wesentliche Aspekte des Themenbereichs Musikedition erarbeitet: Die editionstechnischen Grundlagen – deren Kenntnis auch für musikwissenschaftliche Berufsfelder (z.B. Verlagswesen, Editionsprojekte) relevant sind – werden dabei ebenso vermittelt wie unterschiedliche Herangehensweisen an editorische Fragestellungen von ca. 1700 bis heute. Entscheidend ist, dass die Studierenden mit möglichst vielen verschiedenen musikeditorischen Aspekten in Berührung kommen.

*) Was ist Musikedition?

*) Von der Handschrift zur gedruckten Notenausgabe: Allgemeines, Editionstechnik, Herangehensweisen: Worin unterscheiden sich wissenschaftliche Editionen von praktischen Notenausgaben? Welche Anforderungen sind jeweils zu berücksichtigen? Gibt es Gemeinsamkeiten? Was meint der Begriff „Urtext“? Gibt es überhaupt den einen „Urtext“? Wie gestaltet man eine „Ausgabe für Wissenschaft und Praxis“?

*) Musikeditorischer Umgang mit unterschiedlichen Quellenlagen betreffend Autograph, Abschrift, Erstdruck, etc. Wie wird vorgegangen, wenn mehrere Quellen zu einem Stück existieren?

*) Aufbau eines Kritischen Berichts: Quellenbeschreibung, Editionsrichtlinien, Spezielle Bemerkungen zu den enthaltenen Kompositionen

*) Wie wird als Herausgeberin bzw. Herausgeber barocker Musikwerke mit damals üblichen Spielweisen umgegangen, die Komponierende nicht in den Noten vermerkt haben (z.B. Verzierungen)? Wie sollte bei Generalbass-Aussetzungen verfahren werden?

*) Editionen von Musik des 17. und 18. Jahrhunderts im 19. Jahrhundert: Carl Czerny, Louise Farrenc, Johannes Brahms u.a. als Herausgeber – ihr Umgang mit historischer Musik und die Auswirkungen auf die Interpretation von Werken und auf die Komposition neuer Werke

*) Beispiele musikalischer Gesamtausgaben vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart: Zielsetzungen, Ausrichtungen, Konzepte

*) Edition ausgedehnter Werke (z.B. Opernedition)

*) Digitalisierung, Musikedition und Neue Medien

*) Spannungsfeld Musikedition, Markt, Musikwirtschaft, Urheberrecht, Verlagswesen

*) Musikedition/Verlagswesen und Popularmusik

*) Musikedition als Interpretation: Inwieweit ist editorische Einflussnahme erwünscht oder sogar notwendig?

Vortrag durch den Lehrenden, Diskussion und gegenseitiger Austausch, Übungen (gemeinsame Edition kurzer Musikstücke), eigene Edition, Präsentation des Editionsfortschrittes

Immanenter Prüfungscharakter (Anwesenheitspflicht), eigene Edition, schriftliche Prüfung

Wird im Rahmen der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.