LFU:online

Die TeilnehmerInnen lernen die Konzepte der Erinnerungsorte und der Transkulturalität zunächst durch digitale Formate und einen Workshop in Innsbruck und dann während einer Exkursionswoche in Slowenien kennen. Das Seminar ist für die Einübung selbstständiger Forschung sowie zur intensiven Diskussion gedacht. Es selbst Teil ist eines größeren Forschungsprojekts. Ziele sind es, die vielschichtigen transkulturellen und translinguistischen Beziehungen verstehen zu lernen, die die nationale Identität Sloweniens und Österreichs im Besonderen und der EU im Allgemeinen betreffen. Das Konzept der Erinnerungsorte soll im Rahmen des eigenen Dissertationsvorhabens reflektiert werden. Darüber hinaus soll die interkulturelle Kompetenz und das Weltwissen anhand einer gemeinsamen Woche mit internationalen Studierenden und Lehrenden in Slowenien gefördert werden. Die Reisen werden nach dem Gebot nach Nachhaltigkeit in öffentlichen Transportmitteln realisiert. Durch das Blended-Format wird zugleich eine inklusive, interkulturelle Kommunikation ermöglicht und die virtuelle Mobilität erhöht. Das IRO fördert bis zu 10 DissertantInnen, hierbei werden Übernachtungs- und Verpflegungskosten im Umfang von bis zu 560 Euro bezahlt.

Wohl kaum andere Nachbarländer haben eine solch einschneidende Problematik der gemeinsamen Erinnerungsorte wie Slowenien und Österreich. Auf den aktuellen nationalen Münzprägungen, Briefmarken oder den - nun nicht mehr gebrauchten - Banknoten tauchen Symbole auf, die beide Länder für sich beanspruchen. Offensichtlich teilen sich SlowenInnen und ÖsterreicherInnen vieler dieser "langlebigen, Generationen überdauernden Kristallisationspunkte kollektiver Erinnerung und Identität, die in gesellschaftliche, kulturelle und politische Üblichkeiten eingebunden sind und die sich in dem Maße verändern, in dem sich die Weise ihrer Wahrnehmung, Aneignung, Anwendung und Übertragung verändert." (Francois/Schulze)

Die Lehrveranstaltung konzentriert sich weniger auf den historischen Kern, sondern auf die Formen historischer Erinnerung - mit einem Schwerpunkt auf Literatur. Dabei sollen gerade nicht die national vereinnahmenden und instrumentalisierenden Darstellungsweisen, sondern das Neben- und Miteinander sowie die Vielschichtigkeit der sich überschneidenden Erinnerungskulturen in Slowenien und Österreich vermessen werden. Die Teilnehmer*innen aus Innsbruck werden überdies die Bedeutung des Konzepts für ihre jeweiligen Projekte diskutieren und schriftlich reflektieren. 

Einführungsvortrag des Veranstaltungsleiters 

Einzel- und Gruppenarbeiten z.B. während des Workshops

Diskussionen online

Blended Learning 

Präsentationen der Forschungsergebnisse in internationaler Gruppenarbeit

schriftliche Arbeiten (2 Essays)

Jacques Le Rider, Moritz Csaky und Monika Sommer (Hg.): Transnationale Gedächtnisorte in Zentraleuropa (Gedächtnis, Erinnerung, Identität 1). 

Innsbruck u. a. 2002.

Pierre Nora (Hg.): Les lieux de memoire. Bde 1-3. 

Paris 1984- 1992. 

Pierre Nora: Zwischen Geschichte und Gedächtnis. 

Berlin 1990

Reise- und Übernachtungskosten für die Exkursion werden von Erasmus+ im Rahmen der Förderrichtlinien unterstützt.