LFU:online

Die Studierenden sind in der Lage, integrative Entwurfs- und Planungsaufgaben zu bewältigen. Sie können selbstständig und in reflektierter Weise ein architektonisches Konzept formulieren, mit dem Diskurs in Verbindung setzen und in unterschiedlichen Maßstäben umsetzen. Sie verfügen über spezifisches Methodenwissen und Fertigkeiten zur Integration von ästhetischen, funktionellen, programmatischen, urbanen, typologischen, technischen und ökologischen Aspekten.

Volumetric Typologies for Encounters between Science and the Public

In diesem Jahr werden wir ein “Haus der Wissenschaft" entwerfen, das dem transdisziplinären Austausch zwischen Gesellschaft und Forschung zum Thema hat und ihm einen Ort im Zentrum von Innsbruck gibt. Innsbruck ist eine Universitätsstadt mit langer Geschichte, hat aber im Vergleich zu anderen Städten keinen zentralen Ort der Wissenschaftsvermittlung. Die zahlreichen transdisziplinären Aktivitäten der einzelnen Forschenden und die vielfältigen Sammlungen der Institute sind fragmentiert auf viele Standorte verteilt, ohne die Möglichkeit, “Gravitation” und urbane Präsenz zu erzeugen. Für ein Haus der Wissenschaft gibt es keine "klassische" Typologie, wir werden uns daher Räume der Wissenschaft ansehen und von ihren Charakteristika und ihrer Beziehung zum öffentlichen Raum lernen (vom Labor, dem Konferenzraum, dem Atelier, dem Depot, dem Studiensaal, dem Anatomietheater, dem Hörsaal, dem Archiv, dem Elfenbeinturm,...)

Dazu werden wir neue Typologien und Raumkonzepte entwickeln und die verschiedenen Facetten und Potentiale “volumetrischer” Gestaltung untersuchen: räumliche Komplexität und Verschränkung, Mehrdeutigkeit von Räumen, Raumplan und Raumfolge, multisensorische und “tiefe” Oberflächen, hybride Funktionalitäten, Multi-Materialität, hochaufgelöste und graduelle Strukturen, performative oder adaptive Konstruktionen,... you name it. Studierende werden dabei zu Beginn des Semesters persönliche Schwerpunkte und Interessen innerhalb des “Volumetric Designs” artikulieren und diese in einem komplexen Gebäudeentwurf umsetzen. 

Volumetric Design meint nicht nur, dass Gebäudeentwürfe räumlich komplex und durchdrungen sind. Es beschreibt vor allem auch eine Entwurfsmethode, die von i.sd erforscht wird und welche die volumetrischen Möglichkeiten digitaler Werkzeuge voll ausschöpft. Von Scans der Umgebung, der Integration dreidimensionaler Klimadaten bis zu volumetrischen Skizzieren mit 3D-Punktwolken werden wir unterschiedliche Möglichkeiten in gemeinsamen Workshops betrachten und in Designstudien anwenden. Das volumetrische Denken wird uns eine ganz neue Sichtweise auf unsere Entwürfe erlauben: wie mit einem Röntgenblick können wir das Innere und seine Struktur gleichzeitig mit der äußeren Formation entwickeln. Entscheidungen im kleinsten Detail können Rückwirkungen auf das Ganze haben und umgekehrt.

Aufbau des Studios:

Task 1: Volumetric Design (5 Wochen)

In Einzelprojekten entwickeln Studierende ein volumetrisches Raumkonzept, welches in einem physischen “Ausschnitttsmodell” artikuliert wird. Vorbereitend dazu analysieren Studierende architektonische Referenzen und leiten von diesen volumetrische Eigenschaften ab. In Workshops werden die notwendigen digitalen Methoden vermittelt. (Vorkenntnisse in Rhino/GH und Houdini sind nicht notwendig).

Task 2: Volumetric Site Analysis und Research zur Typologie (4 Wochen)

In parallelen Workshops werden einerseits volumetrische Methoden der Site-Analyse vermittelt und andererseits mögliche Typologien für ein Haus der Wissenschaft analysiert und diskutiert. In Gruppen entwickeln Studierende ein digitales Umgebungsmodell mit Skizzen der urbanen Idee und ein volumetrisches Diagramm für ein erstes Gebäudekonzept.

Task 3: Haus der Wissenschaft - Building Design (6 Wochen)

Die Gebäudeideen und volumetrischen Konzepte werden weiterentwickelt; Raumprogramm, Erschließung, Konzepte zu öffentlichem Raum und Ausstellungsgestaltung werden integriert. Am Ende dieser Phase präsentieren Studierende einen Gebäudeentwurf, der im Sommersemester weiterentwickelt und verfeinert wird. Ziel ist es, bis zum Ende der Bachelorarbeit hochaufgelöste und detaillierte Gebäude zu erarbeiten und deren innovative Typologie sowohl in ihrer Benutzung und kuratorischen Bespielung als auch in ihrer strukturellen, materiellen oder klimatischen Wirkweise darzustellen. Ziel ist es, dass die Studierende hier eigene Schwerpunkte setzen und die Richtung der Ausarbeitung bereits zu Beginn des Sommersemesters definieren. 

Das Studio ist Teil eines “Vertical Studios” am i.sd. Das bedeutet, dass das Thema “Haus der Wissenschaft” in allen Entwerfen bearbeitet wird; jedes Studio hat jedoch seinen eigenen Fokus. Schwerpunkt dieses Studios liegt auf der Erarbeitung detaillierter und komplexer Entwürfe im Zentrum von Innsbruck. Es sind auch übergreifende Studio-Aktivitäten geplant wie Input-Lectures von Wissenschaftlern und Kuratoren, Besuch von Referenzprojekten sowie Cross-Reviews zwischen den Studios.

Lehrveranstaltungsprüfung gemäß § 6 Satzungsteil, Studienrechtliche Bestimmungen.

Wird im Rahmen der ersten Lehrveranstaltung besprochen.

Die Anmeldung erfolgt über ein Präferenzsystem.

Informationen zur Anmeldung zu den Entwerfen Lehrveranstaltungen finden Sie unter: https://www.uibk.ac.at/fakultaeten-servicestelle/standorte/technikerstrasse/studium.html/

Die Entwerfen Themenpräsentationen (PDF's, Links, Videos etc.) werden auf der Fakultätswebsite https://www.uibk.ac.at/de/architektur/studium/entwerfen-2024w/ und im OLAT veröffentlicht.

Für die dazugehörigen Fächer, "SE Konzept und Methoden des Entwurfs" und "SE Vertiefter Entwurf", ist keine gesonderte Anmeldung nötig, diese erfolgt automatisch.